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         Fototour 2010 "Zwischen Göschenen und Basel" 
        
        Auch für die diesjährige  Fototour konnten wieder einige Interessierte gewonnen werden, welche  ein paar Tage (Donnerstag bis Samstag) am Geleise und auf der Jagd  nach dem „Vereinsmaskottchen“ verbringen wollten! Die Tour  beinhaltete dieses Jahr einen Tag am Gotthard und einen Tag an der  Bözberglinie bei Frick. Abgerundet wurde die Tour am Samstag  dann in Pratteln, einem der „güterverkehrsreichsten“  Bahnhöfe der Schweiz.
 Natürlich liessen sich es die  meisten nicht nehmen, bereits am Mittwoch Abend in Erstfeld  einzutreffen und ein gutes Abendessen zusammen mit den  Vereinskollegen einzunehmen. Als dann noch einer unserer Lokführer  des Vereins zu uns stiess, war die gute Laune definitiv nicht mehr zu  bremsen – trotz strömendem Regen draussen vor den Fenstern! Er  erzählte Anekdote um Anekdote, trotzdem aber darauf hinweisend,  dass der Beruf Lokführer wohl genauso viele Schatten- wie  Sonnenseiten hat. Kurz vor Mitternacht, als der Regen nachgelassen  hatte, liess es sich die wackere Truppe nicht nehmen, noch ein wenig  „Eisen und Schmierfett“ am Bahnhof zu schnuppern. Da die Nacht am  Gotthard bekanntlich dem Güterverkehr gehört und der  Betrieb im Bahnhof entsprechend kurzweilig war, verging die Zeit wie  im Flug! Spät in der Nacht fanden wir dann aber doch noch den  Weg in die Betten. Am nächsten Morgen dann, trotz nur  wenigen Stunden Schlaf, war früh Tagwach, denn der Tag wollte  fototechnisch ausgenutzt werden. Wir entschieden uns nach kurzer  Beratung, nach Wassen zu fahren, um dort auf dem „Feldherrenhügel“  auf der obersten Bahnebene einige Fotos zu machen. Wir waren dann  leider nicht die einzigen – zwar keine Fotografen, dafür  4beinige Wollträger, welche für uns den Weg nach oben mit  ihrem Bioabfall beinahe blockierten. Es zeigte sich ebenfalls, dass  beim Anblick eines elektrisch geladenen Kuhzaunes selbst die  stärksten Männer einbrechen … 
    
 Leider begann es bereits nach wenigen  Minuten zu regnen, so dass der „besch***“ Weg erneut nach unten  angetreten musste! Die Gruppe entschloss sich dann eben,  „vorübergehend“ unter dem Dach des Bahnhofs Wassen Schutz  vor dem Nass zu suchen. Nun, die Züge fuhren hier genauso durch  wie an schöneren Fotostellen mitten im Grünen, und da der  Regen anstatt nachzulassen kurz vor Mittag sogar noch an Intensität  zulegte, wurde aus dem „vorübergehend“ ein „ständig“.  Auch gegen die Langeweile (falls einmal mehr als 5 Minuten lang kein  Zug „in Sicht“ war) fanden sich in Wassen Gegenmittel: Einer  hatte innert kurzer Zeit ganze Lokumlaufpläne im Kopf und  tätigte sich als Wahrsager, was wohl als nächstes  vorbeifahren würde, ein anderer konnte alsbald anhand des  Achszählers im Bahnhofgebäude die Komposition des  herannahenden Zuges vorhersagen. Und einer … einer erinnerte in  regelmässigen Abständen an die gute alte Dampflokzeit … 
 
    
 Gegen Abend, als das Wetter dann doch  endlich aufklarte und der Regen aufhörte, verlegte sich das  Grüppchen in die Einfahrt des Bahnhofes Erstfeld, um doch noch  einige Aufnahmen „im Grünen“ machen zu können. Als das  Licht dann allmählich zu knapp zum Fotografieren wurde,  entschied man sich, dass die leeren Mägen wieder einmal gefüllt  werden sollten. Und anschliessend – ging’s erneut an’s Gleis,  denn Nachtfotografie im Bahnhof Erstfeld war angesagt! Nachts wird  die Kreativität eines Fotografen auf ganz andere Weise als am  Tag gefördert, denn soll man auf dem Foto etwas erkennen können,  darf sich das Motiv nicht bewegen, was bedeutet, dass nur  stillstehende Züge aufgenommen werden konnten. Von der  Plazierung des Fotografen bzw. der Wahl seines Standpunktes hing also  alles ab! Da aber alle Teilnehmer bereits über Erfahrung in der  Nachtfotografie verfügten, liessen gute Ergebnisse nicht lange  auf sich warten. Die Zeit verging – und wieder wurde es morgens um  zwei Uhr, bis man sich endlich entschloss, in Richtung Bett zu  laufen.
 
 
    
 Da das Wetter nach wie vor ein  unsicherer Faktor war, entschied man sich am nächsten Morgen für  den direkten Weg an die Bözberglinie. Falls es doch noch zu  regnen anfangen sollte, könnte man auch dort „unter Dach“  genug Züge beobachten und fotografieren. Tatsächlich galt  es dann doch noch, einen kurzen aber heftigen Platzregen  durchzustehen, aber dank einer nahen Unterführung gelang dies  unbeschadet, und der Rest vom Tag konnte bei stetig aufhellendem  Wetter so richtig genossen werden!
 
 
    
 Auch an diesem Abend musste des Essen  zuerst etwas auf die Fotografen warten, denn das Abendlicht wollte im  Bahnhof Pratteln ausgenutzt werden! Züge verkehrten reichlich –  nicht zuletzt wegen Einspurbetrieb im Adlertunnel – und so wurde  den Fotografen nicht langweilig, und die Zeit verging einmal mehr wie  im Flug! Nach einem ausgezeichneten Abendessen rückte die Gruppe  nochmals mit Stativ aus, um im nahen Rangierbahnhof Muttenz einige  Nachtfotos zu schiessen. Allerdings entschloss man sich diesmal,  „nur“ bis Mitternacht aktiv zu sein, denn mehr als zwei Nächte  hintereinander mit sehr wenig Schlaf sind für Personen mit einem  Durchschnittsalter von über 30 nicht mehr so ganz einfach zu  verkraften …
 
 
    
 Den Samstag morgen wollten die  Fotografen noch einmal so richtig geniessen, und auch dazu wurde der  Bahnhof Pratteln gewählt. Hier können an einem Samstag oft  mehr Güterzüge beobachtet werden, als an manch anderem  grösseren Bahnhof an einem Werktag! So fotografierte die Gruppe  munter den ganz morgen lang, bis plötzlich die Idee aufkam, auf  einer Verladerampe ein kurzes Barbeque zu veranstalten! Gesagt, getan  – ein Einweggrill wurde gekauft, ein paar feine Zutaten, und schon  stand dem „Grillfest“ nichts mehr im Weg, obwohl: ein Feuer  anzufachen, und gleichzeitig nach Zügen Ausschau zu halten bzw.  diese dann auch noch optimal im Bild festzuhalten, das war schon für  alle sehr kräfteraubend! Man überstand aber diese schwere  Zeit gemeinsam, und das Fleisch vom Grill war wohl etwas vom Besten,  was wir alle je hatten!
 
 
    
 Gegen Mitte des Nachmittags beschloss  dann die Gruppe, das nun wohl genug Fotos geschossen wurden, und man  entschied sich, den teilweise doch noch etwas längeren Heimweg  anzutreten. Und eines war allen Teilnehmern klar – das wird nicht  die letzte gemeinsame Fototour gewesen sein!
  Hiermit möchte ich, der Web-Admin, als Teilnehmer dieser Fototour einen Dank an Mäsi aussprechen. Die Organisation sowie auch dieser Bericht haben wir ihm zu verdanken. Nach Möglichkeit werde ich auch beim nächstenmal wieder dabei sein. 
 
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